Was auf der Farm nach der Ernte passiert, hat einen enormen Einfluss auf den Geschmack – oft mehr als das Rösten danach.
Gewaschen / Fully Washed (Nassverfahren)
Das Fruchtfleisch wird sofort mechanisch entfernt → Fermentation im Wasser 12–36 Stunden → wird sauber gewaschen → getrocknet. Ergebnis: Rein, hohe Säure, klare Fruchtnoten. Klassisch für Kenia, Kolumbien, Zentralamerika.
Natural / Trockenverfahren (Dry Process)
Die ganze Kirsche wird 2–4 Wochen in der Sonne getrocknet → das Fruchtfleisch wird zuletzt abgeschält. Ergebnis: Süßlich, fruchtig, weinartig, körperreich. Oft Äthiopien (Yirgacheffe, Harrar), Brasilien Natural.
Honey / Pulped Natural
Das Fruchtfleisch wird abgeschält, aber ein Teil der klebrigen Schicht (Mucilage) bleibt während des Trocknens erhalten.
- Black Honey = am meisten Mucilage → am meisten Süße
- Red, Yellow, White Honey = immer weniger Mucilage Sehr beliebt in Costa Rica und El Salvador.
Anaerobic / Gärungsprozesse (neuere Trend)
Kirschen oder geschälte Früchte werden in geschlossenen Tanks ohne Sauerstoff fermentiert – oft mit Musik, Früchten oder Hefe zugesetzt. Kann wilde Geschmacksnoten erzeugen: tropische Früchte, Rum, Gewürze. Wird derzeit viel aus Costa Rica, Panama und Kolumbien gesehen.
Carbonic Maceration (wie in der Weinherstellung)
Ganze Kirschen werden in CO₂-gefüllten Tanks vergoren → extreme Fruchtigkeit (denken Sie an Beaujolais Nouveau-Stil).